In unserer
Lipidambulanz erfassen wir mit einfachen diagnostischen Mitteln (lipidologische Laboranalytik und Stammbaumanalyse) Patienten mit
Störungen im Fettstoffwechsel und versuchen, ihr kardiovaskuläres Risikoprofil nichtinvasiv zu erfassen. Im Anschluss werden weitere
therapeutische Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den überweisenden Kolleginnen und Kollegen initiiert.
Grundlage der Therapie ist die Aufklärung über die Grunderkrankung und ein optimales Management begleitender Risikofaktoren (Diabetes mellitus, Hypertonus etc.). Ein zentraler Baustein ist die Erfassung der individuellen Ernährungsgewohnheiten.
Durch die Untersuchung der Familie eines Indexpatienten können Personen mit deutlich erhöhtem Risiko gefunden werden, da z.B. die Hypercholesterinämie autosomal dominant vererbt wird und folglich 50% der Familienmitglieder betroffen sein können.
Sollte trotz
Ausschöpfung aller diätetischer und medikamentöser Therapiemaßnahmen bei den Patienten weiterhin eine erhöhte LDL-Cholesterinkonzentration im Blut nach den Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften festgestellt werden, muss in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Kardiologen rechtzeitig vor einem oder dem nächsten Herzinfarkt die
Indikation zur Lipoproteinapherese (Lipidapherese) (Blut-Cholesterinwäsche) gestellt werden. Unabhängig davon gehört zu unseren Untersuchungen auch die Bestimmung des Lipoprotein a oder Lp(a). Dieser Risikofaktor kann auch zu Infarkten führen, obwohl das LDL-Cholesterin im Normbereich liegt. Auch hier sollte
unter Berücksichtigung des Gesamtrisikoprofiles jedes einzelnen Patienten eine Lipoproteinaphereseindikation in der lipidsenkenden Therapie auch in Betracht gezogen werden.
Ziel ist es, das Risiko des Patienten, eine Herz-Kreislauferkrankung zu entwickeln, zu erfassen und durch eine verbesserte Therapie dauerhaft zu senken.